Was ist in der Kirche los?

Ortsheimatpflege und Kirchenvorstand November 2016

Wiederinbetriebnahme Erntedank 2017

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Was ist in der Kirche los?

Das ist eine berechtigte Frage, die derzeit im Ort die Runde macht.

Es soll kurz versucht werden, Antworten zum Thema zu geben und dieses mit einigen Bildern zu ergänzen.

Unsere Kirche hat in den letzten Jahren einige bedeutsame Restaurierungen erfahren.

Es begann mit der Veränderung des Altarraumes 1953. Im Zuge der Außensanierung des Putzes 1999 wurde auch das Turmdach neu eingedeckt, eine neue Spitze aufgesetzt und schadhafte Stellen am Turm erneuert.

2014 wurde die Orgel erneuert. 2015 wurden die Glocken ausgebaut und in einem aufwändigen Verfahren von innen neu beschichtet.

Nachdem dieses abgeschlossen war, wurde im Innenraum der Putz schadhaft. Gleichzeitig bestand das Erfordernis, die Heizung auszutauschen. Hintergrund dazu war der Zustand der Orgel, die nach der Überholung nur einen Anstieg der Umgebungstemperatur um 1°C pro Stunde zuließ. Der Kirchenvorstand entschloss sich, die Sanierung unter einem hohen Anteil von Eigenleistung umzusetzen. Es war beabsichtigt, den schadhaften Innenputz zu entfernen, neue Zuleitungen zu verlegen und die Elektroheizung zu erneuern.

Hierzu wurden einige freiwillige Helfer aus der Gemeinde gewonnen, so auch Fachleute für die Elektroinstallation und die Bausanierung. Ziel war es, bis Weihnachten den Neueinbau der Heizung sowie die Sanierung abzuschließen.

Mitte September wurde die Kirche vollständig ausgeräumt, die Orgel abgedeckt (gen. Schutzeinhausung) und der Gottesdienstbetrieb innerhalb der Kirche eingestellt.

N achdem der schadhafte Innenputz entfernt worden war, fand man unter dem Putz eine sogenannte Sperrschicht, die vermutlich in den 50er Jahren gegen ein- dringende Feuchtigkeit angebracht worden war. Zu alledem wurde im Altarraum an den Innenwänden Inertol (Dichtmasse auf Teerbasis) gefunden. –(eine bautechnische Hochsünde)

Nach fachlicher Diskussion wurde entschieden, das Mauerwerk vollständig von Inertol bzw. der Sperrschicht zu befreien.

Es begannen langwierige Stemmarbeiten, die gegenwärtig auch noch nicht vollkommen abgeschlossen sind.

Unter dem freigelegten Mauerwerk wurden zugemauerte Einlässe bzw. Nischen gefunden.

Ein besonderes Interesse weckte ein gewölbter Mauersturz auf der linken Seite des Kirchenschiffes.

E invernehmlich mit dem Architekten wurde der Bereich freigelegt und festgestellt, dass es sich um ein sehr altes Weihwasserbecken handelte, das vermutlich nach der Reformation zugemauert wurde. Ein Anhaltspunkt dafür, dass die Kirche vor der Reformation (1517) katholisch genutzt wurde.

Für die Bestimmung des Alters der Kirche ein sehr wichtiges Indiz. Erste Versuche ergaben, dass die von der Partnergemeinde Sankt Aubin gestiftete Figur genau in die Ausnehmung des alten Weihwasserbeckens passen würde.

Mit Stand Anfang November ist vorgesehen, die Sperrschichten vollständig von den Wänden und dem Mauerwerk zu entfernen. Im Chorraum soll der Innenputz, diesmal bestehend aus einer Kalkmischung, wieder vollständig aufgetragen werden.

Im Kirchenschiff wird das freigelegte Mauerwerk bis zu einer Höhe von ca. 80 cm frei bleiben. Danach wiederum bis zum Anschluss an den alten Putz soll Kalkputz aufgetragen werden. Es ist beabsichtigt, dass Weihwasserbecken mit seiner Umgebung im mittelalterlichen Stil zu belassen und auszuleuchten.

Zu hoffen ist, dass der Kirchenbetrieb zum Frühjahr 2017, mit großem Glück vielleicht Weihnachten diesen Jahres, wieder aufgenommen werden kann.

Nachtrag Januar 2018:
Zum Erntedankfest 2017 wurde der Gottesdienstbetrieb in der Kirche wieder aufgenommen. Optisch hat der Innenraum durch die Restaurierung erheblich gewonnen. Im Altarraum sind an den Außenwänden Scheinwerfer angebracht, die von unten das Mauerwerk anstrahlen. Das im Rahmen der Renovierung gefundene und freigelegte Weihwasserbecken wurde als Standort für die Skulptur des Bischof St Aubin umgestaltet und ebenfalls mit einem Spot versehen. Das Innere besticht jetzt durch seine Lichteffekte und die Schlichtheit. Gleichzeitig sind gute Voraussetzungen geschaffen, um den Innenraum für Konzerte zu nutzen. Die neue Heizung leistet gute Dienste und der in vielen Lagen sorgsam aufgetragene Trassputz sorgt für ein gutes Raumklima und eine hervorragende Akustik.
Bemerkenswert vor allem auch, dass die Arbeiten über einen doch verhältnismäßig langen Zeitraum zu einem großen Teil in Eigenleistung ausgeführt wurden.

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